„Helfen macht glücklich“ lautet das Motto der WWK Kinderstiftung. Und das sind für Christine Schawohl keine leeren Worte. Sie schaut sich die Projekte gerne selber vor Ort an und entscheidet dann, wo die Hilfe am nötigsten ist.
Am 27. Januar kam sie nebst Ehemann zu Besuch ins Albert-Schweitzer-Kinderdorf Berlin e.V. Begrüßt wurde sie von Geschäftsführerin Cornelia Piekarski vom Berliner Verein und Margitta Behnke, Geschäftsführerin des Albert-Schweitzer-Verbandes der Familienwerke und Kinderdörfer e.V., die die Kinderdorfvereine bundesweit vertritt.
Unser Kinderdorffamilie Zimmermann aus Lichtenberg öffnete die Türen ihrer „Villa Kunterbunt“ für die interessierten Besucher. Von einer Sekunde auf die andere hüpften drei quirlige Kinder um Christine Schawohl herum. Normalerweise gehören neun Kinder zur fröhlichen Hausgemeinschaft – drei leibliche und sechs Kinderdorfkinder. Doch der Rest war an diesem Mittwochvormittag in der Schule. Nur die drei Jüngsten aus Karlshorst, fünf, drei und zwei Jahre alt durften über die vielen erwachsenen Besucher staunen.
Kinderdorfmutter Sandra Zimmermann berichtete von ihrem ganz normalen Alltag. Der ist mit so vielen Kindern gar nicht einfach: „Jedes Kind bringt seine eigene Geschichte mit, die häufig von traumatischen Erfahrungen geprägt ist“. Die Kinder benötigen ganz viel Zuwendung und Unterstützung, um wieder Zutrauen in sich und andere Menschen fassen zu können. Angeregt und tief bewegt hörte die Münchnerin Schawohl von den Schicksalen unserer Schützlinge. Sie musste mehrfach schlucken: „Hut ab vor Ihrer Arbeit“, sagte sie zu Sandra Zimmermann. Sie versprach spontan für ein Kind die Finanzierung einer Gitarre, stellte Kinderpatenschaften für andere Kinder in Aussicht. Denn Musikunterricht, Instrumente, Mitgliedsbeiträge in Sportvereinen – alle diese Extras müssen im Haushaltbuch der Kinderdorfmutter mühsam angespart werden.
Weiter ging es zu JuLi, unserem gemeinnützigen, anerkannten Träger der freien Jugendhilfe in Berlin-Lichtenberg. Hier freute sich Geschäftsführer Christof Buck auf den Gast aus München. Vor allem, weil Christine Schawohl gleich eine ganze Ladung an Hilfsgütern mitbrachte: Rund zwanzig Tische und Bürostühle für JuLi. „Diese kommen uns unglaublich gelegen“, berichtete Christof Buck, „wir betreuen seit Kurzem rund 180 Kinder von geflüchteten Familien in einer Willkommensschule und uns fehlten Tische und Stühle.“
Dazu brachte Christine Schawohl noch einen tollen, professionellen Tischkicker mit. Dieser fand gleich im benachbarten Jugendclub „eastside“ ein schönes Plätzchen. „Der alte Kicker ist leider kaputt“, teilte Christiane Friese, Einrichtungsleiterin im Jugendclub mit. Umso glücklicher sei das ganze Team über diese großzügige Spende.
Auch hier ging Christine Schawohl mit großen Augen durch die Räume. Sie erkannte gleich: „Hier ist noch einiges zu tun.“ Bisher kannte sie vom eigenen Erleben nur die frisch renovierten Kinderdorfhäuser und Einrichtungen in Bayern. Die sehen natürlich ein wenig anders aus, als die in einem der Berliner Brennpunkte. Christine Schawohl versprach, dass es nicht der letzte Besuch in Berlin war. Beim nächsten Mal wolle sie Stefan Sedlmeir vom Vorstand der WWK Kinderstiftung mitbringen.
Gerührt zeigte sich Schawohl über ein Geschenk der Jugendlichen als Dank für den Tischkicker: Ein handgefertigter Teller aus der Keramik-Werkstatt des Jugendclubs „eastside“.
Die WWK Kinderstiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht, bedürftige Kinder und Jugendliche in Deutschland, insbesondere Waisen, finanziell zu unterstützen. Im Jahr 2004 wurde sie ins Leben gerufen und konnte seitdem rund 700.000 Euro an Spendengeldern gemäß ihrem Stiftungszweck zur Verfügung stellen. Die WWK Versicherungen existieren aber bereits seit 1884 und wurden als „Witwen- und Waisenkasse des Reichs- und Staatsdienstpersonals“ in der Form eines Versicherungsvereins auf Gegenseitigkeit gegründet.