Albert Schweitzer

Das Vermächtnis Albert Schweitzers

„Solange ich zurückblicken kann, habe ich unter dem vielen Elend, dass ich in der Welt sah, gelitten. Unbefangene jugendliche Lebensfreude habe ich eigentlich nie gekannt und glaube, dass es vielen Kindern ebenso ergeht – auch, wenn sie äußerlich ganz froh und sorglos scheinen.“

Albert Schweitzer war ein Mann, der die Gedanken und Gefühle der Menschen bewegte und auch heute noch bewegt wie kein anderer. Sein Name steht für Nächstenliebe und Menschlichkeit. Sein Appell nach „Ehrfurcht vor dem Leben“ bleibt für Millionen Menschen unvergessen. Zeitlebens hat sich der weltberühmte Tropenarzt und Friedensnobelpreisträger selbstlos und voller Engagement für Schwache und Hilfsbedürftige eingesetzt.

Es war ein Herzenswunsch unseres Namenspatrons, einmal selbst Waisenkinder aufzunehmen und für sie zu sorgen. Diesen Wunsch opferte Albert Schweitzer seiner Berufung zum Missionsarzt. Durch seine Unterstützung für die Albert-Schweitzer-Kinderdörfer, deren Patenschaft er persönlich übernahm, fanden später viele Kinder eine neue Heimat in einer unserer Kinderdorffamilien.

Das Wirken und Schaffen unseres Vorbildes Albert Schweitzer lieferte im Jahre 1957 schließlich das geistige Fundament für die Gründung des ersten Albert-Schweitzer-Kinderdorfes in Deutschland. Notleidenden Kindern im Schoß einer liebevollen Kinderdorffamilie ein neues Zuhause zu geben, ist fast 50 Jahre nachdem der erste Stein für ein Kinderdorf gelegt wurde, längst erfolgreiche Realität. So kümmern sich die Albert-Schweitzer-Kinderdörfer und -Familienwerke von den Alpen bis zur Küste um Kinder und deren Familien, die Hilfe brauchen. Mit unserer Arbeit wollen wir erreichen, dass Kinder in Not wieder Vertrauen in sich und ihre Umwelt aufbauen können. Sie sollen lernen, Verantwortung zu übernehmen, andere Menschen zu respektieren und Achtung vor der Umwelt zu gewinnen. Wir wollen, dass sie konfliktfähig werden, um gewaltfrei handeln zu können.

„Ehrfurcht vor dem Leben“ heißt für uns, jedem Bedürftigen – jung wie alt – Chancen für ein selbstbestimmtes Leben und eine günstige Entwicklung zu bieten, ganz im Sinne Albert Schweitzers.

Kurz-Biographie Albert Schweitzers

Albert Schweitzer, im Januar 1875 im elsässischen Kayserberg geboren, erlebt eine behütete Kindheit in dem kleinen Vogesen-Ort Günsbach. Selbst aus einer Pfarrersfamilie stammend, entschließt er sich dazu, Theologie und Philosophie zu studieren. Auch Musik bedeutet Schweitzer viel: Zeit seines Lebens widmet er sich dem Orgelspiel. Nachdem Albert Schweitzer durch Missionare von der Not der Menschen in Afrika gehört hatte, beschloss er 1905: Er will als Arzt im Urwald Menschen unmittelbar helfen. Daher absolviert er ein Medizinstudium. Als Missionsarzt reist der 38-Jährige 1913 mit seiner Frau, der Krankenschwester Helene Bresslau, in die französische Kongo-Kolonie – das heutige Gabun. Dort errichtet und leitet er das Urwaldspital Lambarene. Für seinen Einsatz in Lambarene und für seine Bemühungen um die Völkerverständigung erhält Albert Schweitzer 1954 den Friedensnobelpreis (rückwirkend für 1952). Auch in den folgenden Jahren setzt er sich leidenschaftlich für den Frieden ein. Unter anderem spricht sich Schweitzer energisch gegen Atomtests aus. Mit 90 Jahren stirbt Albert Schweitzer am 4. September 1965 in Lambarene und wird dort beigesetzt.