Familienhaus

 

Das Familienhaus bereichert unsere familienorientierte Arbeit um einen neuen Ansatz: Hier wird es den Kindern möglich, trotz bestehender Krisen oder Belastungssituation in ihrer Familie zu verbleiben und zu erleben, dass die Eltern den Familienalltag aktiv zum Besseren verändern.

Alternative zur Fremdunterbringung von Kindern

Das Familienhaus ist ein neues Angebot der stationären Jungendhilfe: Bei drohender oder bereits erfolgter Herausnahme eines Kindes aus der Familie, in der das Kindeswohl nicht ausreichend gesichert ist, erhalten die Eltern in einem stationären Setting die Chance, weiterhin als Familie zusammen zu leben und gleichzeitig aktiv an entscheidenden Veränderungen zur Sicherung des Kindeswohls zu arbeiten. Das Kind wird stationär bei uns aufgenommen und zieht gemeinsam mit seinen Eltern ins Familienhaus ein. Die Familie verlegt für eine längere Zeit ihren Lebensmittelpunkt in eine der Wohnungen des Familienhauses. Dabei wird das Wohl des Kindes mit Hilfe einer Rund-um-die-Uhr-Betreuung durch pädagogische Fachkräfte sichergestellt. So können mögliche Gefährdungen rechtzeitig erkannt und bereits im Vorfeld abgewendet werden.

Familienhaus-Haus

Raum für gemeinsame Entwicklungsprozesse

Für den Einzug ins Familienhaus ist es notwendig, dass die Eltern bereit sind, diese besondere Form der stationären Hilfe anzunehmen und sich auf die intensive pädagogische und soziale Betreuung einzulassen. Die dadurch angestoßenen Prozesse zu beobachten und mitzugestalten fördert das Selbstvertrauen der Kinder und stärkt ihr Gefühl, auch großen Herausforderungen gewachsen zu sein. Im Familienhaus stehen bis zu neun Wohnungen in unterschiedlichen Größen zur Verfügung. Sie bieten Platz für insgesamt zwölf Kinder mit ihren Eltern. Des Weiteren gibt es Gemeinschaftsräume, Beratungs- und Bürozimmer sowie ein „Kinderzimmer“, falls eine vorübergehende Betreuung des Kindes außerhalb der Familie erforderlich sein sollte.

Familienhaus-Familie

Im Familienhaus Aktive Elternschaft fördern

In den Wohneinheiten übernehmen die Eltern weitgehend selbst die Verantwortung und Gestaltung des Familienalltags. Jede Familie wird in der Ausübung der elterlichen Erziehungsverantwortung angeleitet und unterstützt. Je nach Bedarf erhält sie Hilfe bei der Haushaltsführung, der Strukturierung des Alltags und der allgemeinen Lebensbewältigung. Hierbei werden vorhandene Ressourcen aufgezeigt und genutzt, um die Selbsthilfekräfte der Familie zu aktivieren. Ziel ist es, die Eltern in ihren Fähigkeiten derart zu schulen und zu stärken, dass sie für sich selbst sorgen sowie verlässlich die Erziehung leisten können. Sobald sie als Familie wieder in einem eigenständigen Haushalt leben können – ohne oder mit einer deutlich geringeren Intensität an Unterstützung, ggf. mit einer ambulanten Anschlusshilfe – kann die Hilfe im Familienhaus beendet werden.