„Häuser dieser Art sind eine Notwendigkeit in dieser Zeit“
Gutes Wetter, tolle Band, entspannte Redner, leckeres Catering, viele Ehrengäste- die Grundsteinlegung am neuen „familienhaus“ des Albert-Schweitzer-Kinderdorfs Berlin e. V. war ein voller Erfolg. So konnten unsere Geschäftsführer Cornelia Piekarski und Thomas Grahn große Teile von Vorstand und Kuratorium begrüßen. Auch viele Kinder, pädagogische Bereichsleiter, Hausleitungen und Erzieher unseres Vereins hatten sich aus den Kinderdorfhäusern in Gatow, Reinickendorf und Lichtenberg bei strahlendem Sonnenschein in die Schürstraße 5 nach Berlin-Spandau zur Baustelle aufgemacht.
Vorstandsvorsitzender Rainer Haßelmann begrüßte die zahlreichen Gäste, darunter Bezirksbürgermeister Helmut Kleebank (SPD), Bezirksstadtrat Gerhard Hanke (CDU), Bezirksstadtrat Carsten-M. Röding (CDU), Abteilung Planen und Bauen. Auch Frank Bewig (CDU), Stadtrat für Soziales und Gesundheit sowie Spandaus Jugendamtsleiter Walter Sablotny gaben sich die Ehre.
Mit einem Zitat Albert Schweitzers erinnerte Vorstandsvorsitzender Rainer Haßelmann an die Bedeutung dieses Projektes für Spandau: „Häuser dieser Art sind eine Notwendigkeit in dieser Zeit.“ Er erinnerte an den komplizierten Erwerb des Grundstückes, der als Erbbaupachtvertrag auf 39 Jahre läuft und dankte allen Entscheidungsträgern; allen voran Baustadtrat Carsten Röding dafür, dass er sich für das „familienhaus“ eingesetzt hat. „Wir sind optimistisch, wenn die 39 Jahre um sind, dass dieser Vertrag verlängert wird“, betonte Haßelmann.
Die Idee, Eltern in schwierigen Lebenssituationen Hilfen anzubieten, ohne die Familie zu trennen, sei ein ganz wichtiger Punkt, bekräftigte auch Bezirksbürgermeister Helmut Kleebank. „ Ich bin mir sicher, dass wir eine Einrichtung wie diese auch in 39 Jahren noch brauchen.“ Kleebank wies auf die soziale Situation im Bezirk Spandau hin und den letzten Armutsbericht der Senatsverwaltung. „Prekäre Lebensverhältnisse bringen Familien in Bedrängnis.“ Umso wichtiger sei es, Familien rundum zu begleiten – ressortübergreifend. Persönlich wandte sich Kleebank auch an den Leiter der Arbeitsagentur Spandau, Winfried Leitke, der ebenfalls zu den Ehrengästen zählte.
Dem stimmte auch Stadtrat Gerhard Hanke zu: „Man würde sich wünschen, dass man eine solche Einrichtung nicht benötigte. Aber die Welt und das Leben sind anders. Wir können die Augen nicht vor der Realität verschließen.“ Hanke weiter: „Wir müssen dankbar als Bezirk sein, dass der Albert-Schweitzer-Kinderdorf Berlin e.V. sich hier in Spandau niedergelassen hat und sich so engagiert einbringt in das soziale Gefüge.“ Denn, so Hanke weiter: „Was gibt es Schlimmeres, als ein Kind in Obhut zu nehmen und aus der Familie zu reißen?“ Familien eine Perspektive geben, sie intakt zu machen – das sei sein größter Wunsch in Hinblick auf das „familienhaus“ so Hanke abschließend.
Feierlich wurde im Anschluss zusammen mit dem Architekten Wolf-Rüdiger Lau eine Urkunden-Hülse in das Fundament eingemauert. Darin enthalten: zwei Tageszeitungen, die Baupläne, Infos über das Albert-Schweitzer-Kinderdorf Berlin und einige Geldmünzen. Kaum war der Mörtel getrocknet, Helm und Kelle zur Seite gelegt – da gab es den nächsten Höhepunkt. Die Mädchen-Band „Die roten Stühle“ trat auf. Die Band probt im Jugendclub „Eastside“ , der Jugendhilfe JuLi in Berlin-Lichtenberg – einer hundertprozentigen Tochter des Albert-Schweitzer-Kinderdorfs Berlin. Mandy (17, Gesang), Romy (16, Gesang, Bass), Sophie (17, E-Gitarre) und Rebecca (16, Schlagzeug) sorgten für tolle Stimmung.
Alle Redner waren sich bei Fingerfood und Saftschorle in fröhlicher Atmosphäre einig :
„Wir wünschen diesem Haus eine gute Zukunft.“
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Fotos: Marius Schwarz