Fünf Fragen an unseren neuen Geschäftsführer Christof Buck

Seit dem 1. Januar 2021 bildet Christof Buck gemeinsam mit Silvia Haßmann-Vey die Geschäftsführung des Albert-Schweitzer-Kinderdorf Berlin e.V.

Da es in der Corona-Zeit erschwert ist, sich persönlich kennenzulernen, haben wir uns verschiedene Formate überlegt, um Ihnen Christof Buck etwas näher zu bringen.

Unter anderem enstand folgendes Interview mit fünf Fragen zu seinem beruflichen Hintergrund, seinen Zuständigkeiten und seinen Ideen für das ASK Berlin.

Catharina Woitke: Christof, Du bist jetzt seit Anfang des Jahres Mitglied der Geschäftsführung im Albert-Schweitzer-Kinderdorf Berlin. Mitten im zweiten Corona-Lockdown bist Du quasi dazugestoßen. Wie beeinflusst Corona Deinen persönlichen Einstieg?

Christof Buck: Ich freue mich, jetzt auch als GF im ASK zu sein. Es ist eine tolle und herausfordernde Aufgabe für mich – zumal ich ja auch noch einen Fuß bei JuLi habe. Aber die Frage war ja, wie beeinflusst das meinen Einstieg.  Es ist – wie für uns alle – natürlich eine besondere Situation mit völlig neuen Herausforderungen. Ich finde es schwierig, den Kolleg*innen im ASK nicht – oder kaum – persönlich begegnen zu können. Für mich gehört die persönliche Begegnung essentiell zur Zusammenarbeit und zum Kennenlernen. Das geht nun alles fast gar nicht. Ich werde wohl mehr Zeit brauchen, die Menschen, die das ASK ausmachen, kennenzulernen. Aber ich will nicht meckern – viel schwieriger ist die Situation für die Kolleg*innen in den Häusern – für die Kids, die ihre Freunde nicht sehen können, für die Kita-Kinder und Kita-Kolleg*innen. Ich hoffe für uns alle, dass das bald vorbei ist und sowas wie ein normaler Alltag wieder möglich ist.

Catharina Woitke: Du warst vorher schon acht Jahre Geschäftsführer unserer Tochtergesellschaft, der JuLi gGmbH. Wenn wir uns Deinen Werdegang davor anschauen, ist Kinder- und Jugendhilfe schon lange ein zentrales Thema in Deinem beruflichen Leben. Wie kamst Du dazu?

Christof Buck: Nach meinem Studium und meiner Diakonenausbildung habe ich in der kirchlichen Jugendarbeit begonnen. Das war eine schöne Zeit, aber irgendwie habe ich immer wieder darüber nachgedacht, dass nicht alle Kinder so behütet aufwachsen und das ich meinen Teil dazu beitrage möchte, dass Kinder und Jugendliche gut ins Leben starten können. Ich bin dann nach knapp sechs Jahren in die Jugendhilfe gegangen und habe in einer Schichtdienstgruppe für Kinder und Jugendliche mit besonderen Herausforderungen gearbeitet. Ich habe nie in meinem Leben so viel gelernt, wie von „meinen“ Kids in der Gruppe. Das verändert nachhaltig das ganze Leben – es war eine anstrengende aber richtig tolle Zeit. 2001 bin ich dann nach Berlin gekommen und habe auch da wieder in der Jugendhilfe gearbeitet, zuerst als Projektleiter einer ambulanten Einrichtung, dann als Assistent der Geschäftsführung beim Pfefferwerk, bis ich dann bei JuLi gelandet bin. Jugendhilfe war und ist einfach meins.

Catharina Woitke: Was war der ausschlaggebende Punkt, dass Du gesagt hast: „Ich gehe zum ASK Berlin“?

Christof Buck (lacht): Du hast ja schon eine ganze Ecke von dem Entscheidungsweg mitbekommen und mitgeprägt. Ganz ehrlich – JuLi läuft gut, ich habe einen super Nachfolger und ich hatte Lust, mich bei euch – sorry – jetzt bei uns zu engagieren. Ein bisschen ernsthafter … Frau Haßmann-Vey, Du und ich arbeiten schon seit einer Weile klasse und absolut vertrauensvoll zusammen. Uns war immer klar, dass Lichtenberg ganz schön weit weg von Gatow ist und es nur schwer möglich ist, als Geschäftsführung da gut präsent zu sein. Hinzu kommt, dass die Aufgaben der Geschäftsführung so umfangreich sind, dass eine Unterstützung hilfreich und wünschenswert wäre. Naja und dann sind da die Synergieeffekte von JuLi und dem ASK, die man besser nutzen könnte. Tja und dann lag es quasi auf der Hand darüber nachzudenken, zum ASK zu gehen, ohne JuLi ganz sein zu lassen. Und – da bin ich jetzt und mir geht es gut im ASK.

Catharina Woitke: Für welche Bereiche wirst Du zuständig sein?

Christof Buck: Grundsätzlich ist man als Geschäftsführung für alles und immer zuständig – und das ist auch gut so. Aber natürlich teilen wir uns unsere Schwerpunkte auf. So ganz klar sind wir da noch nicht. Klar ist aber, dass ich im Schwerpunkt für Lichtenberg zuständig bin und auch dort vor Ort mein ständiges Büro habe. Das heißt, ich bin für alle Einrichtungen dort gleichermaßen ansprechbar. Dann ist natürlich Jugendhilfe mein Thema, das werden wir drei aber für das ASK gemeinsam bearbeiten. Wir arbeiten auch noch an einer Art Verantwortungsmatrix, die wir im Sommer dann mit den Kolleg*innen teilen werden, damit da, wo Fragen zur Zuständigkeit auftauchen, noch mehr Orientierung gegeben werden kann.

Catharina Woitke: Welches sind die ersten Themen, die Du im ASK Berlin e.V. angehen möchtest?

Christof Buck: Ich denke, dass es in erster Linie wichtig ist, in Lichtenberg präsent zu sein. Wir alle haben mit Corona eine schwere Zeit hinter uns, die ja noch nicht zu Ende ist. Zu allererst ist es wichtig, durch die verbleibende Zeit gut hindurch zu kommen und den Rahmen zu schaffen, dass die Kolleg*innen gut arbeiten können und die Kinder und Jugendlichen gut aufgehoben sind.

Die Kitas, Familienzentren, (Familien)-Wohngruppen und unser Familienhaus brauchen optimale Bedingungen um auch gut arbeiten zu können und um den Fokus auf die zu Betreuenden zu behalten.
„Die christlich-humanistischen Wertvorstellungen Albert Schweitzers, insbesondere seine gelebte Mitmenschlichkeit und sein konsequentes Eintreten für alles Leben, waren Vorbild für die Gründergeneration.“ (Das steht auf unserer Homepage). An dieser Einstellung hat sich ja im ASK nichts geändert. Wir stehen konsequent an der Seite von Menschen, die unsere Unterstützung brauchen, ganz egal, wo sie herkommen oder was sie mitbringen.

Das neue SGB VIII – das inklusive SGB VIII steht an. Noch sind wir nicht sicher, ob es in dieser Wahlperiode kommen wird oder danach. Fakt ist, dass wir uns darauf einstellen müssen.

Dann gehen in den kommenden Jahren mehrere Hausleitungen in den Ruhestand – so sehr wie ich es ihnen von Herzen gönne, ist das ein einschneidender Punkt in der Geschichte des ASK. Wir brauchen innovative Konzepte und Ideen, wie wir den Kindern, Jugendlichen und gleichzeitig den dort weiter arbeitenden Kolleg*innen eine gute Perspektive bieten können.  Ich bin ganz sicher, dass wir das gut hinbekommen werden, aber es ist eine Herausforderung für alle. Dann beschäftigen uns die Themen Digitalisierung, Qualitätsmanagement u.v.m.

Catharina Woitke: Zum Schluss etwas Interaktives: Christof, erzähle uns bitte zwei Lügen und eine Wahrheit über Dich.

Christof Buck:

  1. Ich habe bei einer wilde Verfolgungsjagd in einem Taxi gesessen – ratet mal, wer gewonnen hat.
  2. Ich bin aus „Romeo und Julia“ rausgeflogen, weil mein Handy zweimal geklingelt hat – dabei war es wichtig.
  3. Ich habe beim Umsegeln des Kaps der guten Hoffnung einen Zahn verloren … aber mit 31 Zähnen lebt es sich fast ganz normal.

Was denkt ihr? Welche Schilderung entspricht der Wahrheit? Schreibt Christof Buck doch einfach Eure Idee dazu (christof.buck@kinderdorf-berlin.de) und kommt mit unserem neuen Geschäftsführer ins Gespräch.
Er freut sich auf Euch.

von
Catharina Woitke